Chinoiserien-Teekanne.MEISSEN 1722-1725
feine farbige Bemalung nach Vorlagen von Johann Gregorius
Hoeroldt, beidseits vierpassig geschweifte goldene Rocaillen-
kartuschen mit Lüsterfond und eisenroten/hellbraunen Ranken
"Chinesenpaar vor Schlosslandschaft/weiter Hügellandschaft"
dazwischen indianische Blumen, Vögel und Insekten, Goldstaffage
geschweifter Röhrenausguß mit Reliefmaskaron, der Henkel mit
reliefierten Blattansätzen
Ausguß minimal bestoßen, Deckel vielleicht nicht ursprünglich
zugehörig, jedoch aus der Zeit, Höhe: 13.5 cm (5 1/4 in), im
Deckel verblaßte goldene Malermarke 39, blaue Bodenmarke KPM
=Königliche Porzellan-Manufaktur
Literatur: Meissen Porzellan des 18.Jahrhunderts im Kunstgewer-
bemuseum Berlin vgl.Katalog-No.60, Rückert/Meissner Porzellan
1710-1810 vgl.Abbildung No.169
in der fühesten Zeit wurden die Ränder mit breiten Gold-
streifen versehen, außerdem wurden Kartuschen eingeführt,
ergänzt durch Rankenwerk, zunächst nur in Eisenrot und hellem
Braun, später in Eisenrot und Purpur
Provenienz: Lempertz 1989/Meissen-Porzellan Sammlung Jahn
Christie´s London 2003
am 8.11.1722 unterbreitete der Manufakturinspektor Johann
Melchior Steinbrück (1673-1723) den genialen Vorschlag "ein
Stückgen aus dem Chur-sächsischen Wapen als etwa die Chur-
Schwerter" zur Markierung von Meissner Porzellan zu nutzen
neben den gekreuzten Schwerten waren bis etwa 1730 auch
Buchstabenfolgen üblich, ab 1731 hatte sich auf Grund einer
schriftlichen Anordnung durch den Dresdner Hof die Schwerter-
marke duchgesetzt
Hoeroldt Johann Gregorius, 1696 Jena-1775 Meissen, 1720 von
Wien für Meissen abgeworben, seit 1723 Hofmaler ebda, Erfinder
der Chinoiserien und Kauffahrteiszenen, ging 1765 in Pension
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